Ich hatte davor das Privileg, bei einem kühlen Eiskaffee,
mit Martin Unger (alias DJ Jondal) zu sprechen. Und ich hätte ihm noch stundenlang
weiter zuhören können, denn egal ob seine Musik oder seine Stimme, es macht
einfach Freude hinzuhören.
Er erzählt aus seiner Zeit in New York, wie es ist mit Fashionistas zu arbeiten und welche
Musik für ihn nervig ist. Stimmt das Gerücht, dass Chillout-Musiker besonders
treu sind und was ist deine Lieblingswurst?
Das gesamte Interview zum Nachlesen und eine kleiner Ausschnitt
zum Rein hören…
Aktuelles Thema
zuerst: Verfolgst du die Europameisterschaft? Hast du die Deutschlandspiele
gesehen?
Sporadisch. Ich sehe das unter sportlichen Gesichtspunkt,
wenn ich das unter jedem anderen Gesichtspunkt betrachten würde, würd ich
sagen, sie sollte nicht statt finden. Es gibt wirklich wichtigere Dinge auf der
Welt, besonders wenn man dann die Situation der Austragungsorte anschaut. Zumindest in der Ukraine, da weiß ich nicht
was es da zu feiern gibt und warum man dafür Millionen ausgibt, während die
Leute auf der Straße ganz andere Sorge haben. Während der EM ist natürlich
wunderbar mit Brot und Spiele die Europäer abzulenken von den Problemen. Aber
ich bin kein ausgesprochener Fußballfan. Meine Sportvorlieben bestehen eher in
all dem was sauschnell ist. Ich bin ein Motorsport-Fan.
Alles was krach macht und irgendwie schnell ist. Das ist mein Kontrapunkt zur
Musik.
Du hast schon bei
über 100 VIP-Events aufgelegt unter anderem auch bei der Christian Dior Party
in München. In wie fern unterscheidet sich die Playlist bei solchen Fashion
Events im Vergleich zum Beispiel zu einem Automobil –Event? Gibt’s da
Unterschiede?
Da gibt’s schon Unterschiede, weil zum einem, je nach dem ob
eine neue Kollektion gezeigt werden soll und zum anderen kommt es auf die
Jahreszeit drauf an. Diese Events werden immer im Vorfeld mit dem Auftraggeber abgesprochen,
in dem Fall mit der Modemarke, weil die natürlich irgendwas rüber bringen
wollen. Du musst auch schauen, dass du kosmopolitischen Sound auflegst, das
heißt etwas, dass in Paris genau so cool ist, wie jetzt in London oder in
Moskau. Also versucht man auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen und schaut
sich in dem Dunstkreis an, was hören die
Fashionistas, mit was kommen die in
Berührung? Und dann versucht man zu schauen: Wen kennen die alle? Früher war es
Gotan Project oder De Phazz, die auf allen möglichen Laufstegen der Welt
liefen. Ich versuche auch diese
Strömungen reinzubringen. Das heißt in New York kann ich natürlich mehr industrial Sound bringen, bisschen
abgefahrener mit extrem Rock und dann wieder eine cute Voice a la Madonna, wo ich hingegen aber auch darauf achten
möchte, dass ich auch dem Label, je nach dem wo es herkommt, einen Tribut
zolle, indem ich dann etwas frankophiles spiele oder einen Titel auf deren
Sprache einbaue.
2006 hab ich ja den Life Ball eröffnet und da waren wir fast
einen Monat im Studio und haben aus einem riesen Fundus von Schreitänzen des
18. Jahrhunderts Musik zusammengestellt,
die natürlich auf Wien und das Thema Barock maßgeschneidert war. Verbunden
wurde das Ganze mit Elektronik, Housebeats und fetten Bässen. Das hat die Welt
in der Form noch nie vorher gehört und danach auch nicht, weil diese Musik von
dem Abend wurde nicht veröffentlicht und wird auch nie veröffentlicht werden.
Das war ein einzigartiges Ereignis, und hat Spaß gemacht, weil es erstaunlich
zu sehen war, wie die Wiener reagiert haben. Es war für mich eines meiner
Highlights auf dem Lifeball vor fast 45.000
Leuten zu spielen, vor so einer Kulisse, das macht man auch nicht jeden Tag.
Jetzt muss ich dich
auch auf deine wilde Phase in New York ansprechen. Wie war die Zeit damals im Studio 54?
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